DGfC-JAHRESTAGUNG 2025:
Coaching, Konflikte und der kommunikative Klima-Wandel
Tauchgänge zu Haltung, Konzept und Methode
SAMSTAG, 15.03.2025
ab 9:00 Uhr CheckIn
9:30 Uhr Coaching, Konflikte und der kommunikative Klima-Wandel
Begrüßung und Annäherung an das Thema
11.30 Uhr „Die Kunst des Miteinander-Redens. Eine kleine Schule der Demokratie“
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Tübingen
12:30 Uhr Mittagsessen
14:30 Uhr Aikikendo Bewegungsimpuls mit Hans Hinken
15:00 Uhr Workshops I
16:30 Uhr Pause
17.00 Uhr Workshops II
18:30 Uhr Plenum
19:00 Uhr Abendessen
20:00 Uhr Musikalisches Abendprogramm mit „Savoy Lounge“
SONNTAG, 16.03.2025
ab 9:00 Uhr CheckIn
9:30 Uhr Aikikendo Bewegungsimpuls mit Hans Hinken
10:00 Uhr „Ambiguitätstoleranz und die Verschiebung des Sagbaren“ (Arbeitstitel)
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Heidi Möller, Kassel
11:00 Uhr Pause
11:30 Uhr Harvesting: Rückblick, Ausblicke und Abschluss
12:30 Uhr Mittagessen
Programmaktualisierungen publizieren wir über Forum Coaching, MV und Jahrestagung sowie Netzwerktreffen – Deutsche Gesellschaft für Coaching | DGfC sowie das Intranet-Forum Forum der DGfC
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Workshop-Themen für Samstagnachmittag (Stand 31. Oktober 2024):
1. „Die Kunst des Konfliktes“ mit Susanne Volkmer
Auch Konflikttheoretiker hängen oft, und selbst wenn sie das Gegenteil beteuern, dem Traum einer konfliktfreien Gesellschaft an. Niklas Luhmann
Wenn es um Konflikte geht, tappe also nicht nur ich in Denkfallen und verlasse meine Urteilsfreiheit und Multiperspektivität. Spannend!
Wie kann es uns möglich werden, Konflikte als normalen, notwendigen Teil des Lebens anzusehen, statt uns vor ihnen zu ängstigen, sie zu meiden oder sie zur Gewalt auswachsen zu lassen?
Wie lassen sich Konflikte regulieren, statt sie – vergeblich – zu meiden oder lösen zu wollen?
Mit Impulsen, angeregt durch Klaus Eidenschinks gleichnamiges Buch, lade ich euch ein, gemeinsam einen anderen Blick auf Konflikte zu wagen und die Möglichkeiten im Denken und Fühlen zu erweitern.
2. „Konfliktcoaching und Training emotionaler Kompetenzen“ mit Markus Lotz
Die Fähigkeit zur emotionalen Regulation spielt in Konfliktsituationen eine erhebliche und übergeordnete Rolle; im limbischen System des Gehirns werden die Weichen dafür gestellt, ob ein Konflikt auf dem „Friedensweg“ oder dem „Kriegspfad“ endet.
Die Kenntnisse über (unausgesprochene / verletzte / unerfüllte) Gefühle, Bedürfnisse und Erwartungen der beteiligten Personen ist für den angemessenen Umgang in Konfliktsituationen elementar wichtig. Nur dadurch kann ein Verständnis für das „intrapsychische Zusammenspiel“ beim Klienten entwickelt und – darauf aufbauend – zielführende Strategien zur Veränderung und Musterunterbrechung bei den Klient*innen im Coaching abgeleitet und trainiert werden.
In diesem Workshop wird das Analyse-Schema aus dem „Training Emotionaler Kompetenzen“ (Berking 2016) anhand einer Demonstration mit einer/m Workshop-Teilnehmer*in vorgestellt. Anschließend soll das Regulieren emotionaler Reaktionen in Konfliktsituationen im Vordergrund stehen, da dies den „Nährboden“ für die Anwendung adäquater (kommunikativer) Strategien im Konflikt bereitet.
3. „Mythos Konsens – Konfliktmanagement nach Glasl… und mehr“ mit Thomas Schleiken
Liebe Kolleginnen und Kollegen, aus der Perspektive von Führung ist Konfliktmanagement eine von zwei Königsdisziplinen.
Das ergibt sich aus der enorm hohen Komplexität in diesem Feld. Die sogenannte Drittparteienintervention (zu denen das Konfliktcoaching, wenn überhaupt, dann nur sehr begrenzt zählt) ist der Handlungsbereich, der aus der Rolle der Beratung hier relevant sind. Will man sich aus der Beratungsrolle im Konflikt orientieren, bietet das Modell von Friedrich Glasl eine brauchbare erste Hilfestellung. Ergänzt man es durch systemische Betrachtungsweisen, ergibt sich ein recht zieldienliches Richtfeuer für das eigene Tun.
Herzlich lade ich ein, in diesem Workshop, ausgehend von euren Alltagserfahrungen, der Frage nachzugehen, welche Modelle wann geeignet sind, welche Unterschiede man sinnvollerweise betrachtet bzw. einführt, damit ein relevanter Unterschied entsteht in Bezug auf die Konflikthandhabung. Dass es dabei nicht immer und zwingend der Konsens ist, auf den eine Konflikthandhabung sinnvollerweise zuläuft, wollen wir in diesem Zusammenhang als nützliche Annahme mitführen.
4. „Macht als Thema im und für Coaching“ mit Andreas Baumgärtner und Carsten Jonas
„Macht“ ist allgegenwärtig. Sie stellt ein interaktionales Gefüge dar und ist auf der Basis u.a. von wechselseitiger Anerkennung für Systeme überlebensnotwendig.
Das ‚Problem‘ von Macht ist nicht, dass es sie gibt, sondern vielmehr, dass sie sich mitunter nicht mehr der (Selbst-) Kontrolle stellt. Im und durch Coaching geht es in diesem Sinne darum, Macht ansprechbar und darunterliegende Prozesse transparent zu machen, d.h. einer Bearbeitung zuzuführen. In dem Workshop wollen wir uns idealerweise dem Thema „Macht“ mehrperspektivisch annähern:
Welche Bilder von „Macht“ prägen mich und mein Verhalten? Welche in meinem Handeln als Coach?
Welche Landkarten zum Thema „Macht“ fließen in meine Praxis ein, d.h. prägen meine Wahrnehmung? Welche Erklärungsmodelle können konzeptionell für Coaching hilfreich und nützlich sein?
Wie verschränken sich die Blicke auf „Macht“ mit Fragen ethischen Handelns? Als Coach? In der Organisations- und Arbeitswelt? Könnte hieraus ein Kompass verantwortungsethischen Handelns erwachsen?
Vor diesem Hintergrund werden uns sowohl biographisch als auch mit Blick auf konzeptionelle / theoretische Grundlagen mit dem weiten Feld „Macht“ als Thema im und für Coaching befassen.
5. „Das Geheimnis gelingender Beziehung“ mit Martin Rudersdorf
Beziehung ist ein menschliches Grundbedürfnis. Beziehungsthemen sind in meiner Coaching-Arbeit allgegenwärtig. Mein Vorgehen kann für Paare wie auch im Einzelsetting zielgenau genutzt werden.
Zu Beginn werden die Teilnehmenden ein einfaches und plausibles Paar-Konstrukt kennenlernen – „das Geheimnis gelingender Beziehung“ -, das den Paaren, den Klienten im Einzelsetting ermöglicht die Beziehung und das bewusst zu verstehen, was bisher nicht explizit ausgesprochen wurde. In diesem Modell sind die wichtigsten Paar-Bereiche enthalten.
Auf dieser Basis kann man dann den Paaren zeigen, wie sie die „Welt“ des Anderen verstehen lernen und wie auf eine einleuchtende Art und Weise der Konstruktivismus (im Vergleich zum bisherigen „naiven Realismus“) vor Augen geführt und erfahrbar gemacht werden kann. Aufbauend auf diesen Grundlagen wird dann geübt, wie die PartnerInnen gut „streiten“ – d. h. über ihre Bedürfnisse sprechen können.
6. Anregungen aus der Gewaltfreien Kommunikation zum Umgang mit Konflikten mit Maike Bahns und Lars Christiansen
Die Schönheit in einem Menschen zu sehen ist dann am nötigsten, wenn er auf eine Weise kommuniziert, die es am schwierigsten macht, sie zu sehen. (Marshall B. Rosenberg)
In diesem interaktiven Workshop stellen wir Anwendungsmöglichkeiten der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg vor, die in Konfliktsituationen unterstützend angewendet werden können. Die GFK ist ein Kommunikations- und Konfliktlösungsmodell, das auf Empathie, Vertrauen und Klarheit basiert. Ziel ist es, eine wertschätzende und einfühlsame Verbindung zu sich selbst und anderen aufzubauen.
7. „Konflikte und Krisen als Chance begreifen. Anleihen aus dem Arena-Format“ mit Franz-Josef Schulze Pröbsting
In Zeiten ständiger Veränderungen und Herausforderungen ist es entscheidend, Konflikte nicht nur als Belastung, sondern auch als Möglichkeit zur Weiterentwicklung zu betrachten. Dieser Workshop bietet uns Gelegenheit, uns intensiv mit den Herausforderungen und Möglichkeiten auseinanderzusetzen, die Konflikte und Krisen in unserem systemischen Umfeld mit sich bringen.
In einem offenen Austausch, inspiriert durch das Arena-Format, möchten wir Ihnen/Euch ermöglichen, unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen und Lösungsansätze zu besprechen. Das Arena-Format zeichnet sich durch interaktive Diskussionen und das Einbeziehen aller Teilnehmer aus und bietet eine dynamische und inklusive Möglichkeit, komplexe Themen zu diskutieren. Es fördert den offenen gemeinsamen Austausch und kann dazu beitragen, neue Ideen zu generieren und aktuelle Herausforderungen aus neuen Blickwinkeln zu betrachten, um gemeinsam innovative und praxisnahe Strategien und Lösungen zu entwickeln.
8. „Kulturvielfältige Konfliktperspektiven“ mit Christine und Sardar M. Kohistani
Konflikte entstehen auf allen Ebenen des sozialen Miteinanders, in allen Kulturen und werden auf verschiedene Weise bewältigt. Diesen Reichtum im Management von Konflikten in Coaching-Settings wahrzunehmen und fruchtbar zu machen, bedarf kultursensibler Reflexionsbereitschaft.
Dieser Workshop ist eine Einladung transnationalen und transkulturellen Wahrnehmungen von Konflikten nachzuspüren und Räume für vielfältige Resonanzen zu entdecken. Mit methodischen Impulsen aus der eigenen Arbeitspraxis internationaler Zusammenarbeit in Konfliktgebieten möchten wir Erfahrungen mit Methoden, Konzepten und Kompetenzen kulturreflexiver Prozessbegleitung teilen.
9. „Mein Konfliktstil im systemischen Kontext“ mit Antonia Klein-Nikolaidis
In diesem Workshop könnt ihr mittels Testverfahren euren eigenen Konfliktstil ermitteln und euer Konfliktverhalten im Zusammenspiel mit anderen bzw. euren „Konfliktpartner und partnerinnen“ betrachten. Das eröffnet interessante Perspektiven und bietet die ein oder andere überraschende Erkenntnis für einen selbst und den Umgang mit Konflikten anderer!
10. Konfliktlösungen der anderen Art mit der Schwertkunst Aikikendo mit Hans Hinken
Aikikendo bezeichnet die Verbindung zwischen Aikido, der japanischen Selbstverteidigungskunst, und Kendo, dem sportlichen Schwertkampf – hier allerdings ohne Körperkontakt und „Rüstung“. Aikikendo lädt dazu ein, seinen „Körperpanzer“ wahrzunehmen und den kraftvollen Kern der inneren Mitte aufzuspüren. Nur die Schwerter aus Holz begegnen einander im geschützten Raum. Was das mit Konflikten und deren Bearbeitung im realen Alltag zu tun hat, werden wir in dem Workshop erfahren.
11.„Jeder Konflikt hat seine Geschichte(n). Biografiebezogene Impulse für die Coachingpraxis“ mit Marlene Gross und Peter-Paul König
In dem Workshop werden wir uns dem Zusammenhang zwischen der Dynamik von Konflikten und den biografischen Hintergründen der Beteiligten zuwenden. Im Fokus stehen dabei praxisnahe Impulse und Methoden, um biografische Aspekte in die Coachingpraxis zu integrieren, Einblicke in individuelle Konflikthaltungen und Bewältigungsstrategien zu eröffnen und so zu konstruktiven Konfliktlösungen beizutragen.
12. Konsentorientierte Entscheidungsverfahren im Coaching mit Tobias Schumann
Das Konzept der Konsentorientierung ist ein Ansatz zur Entscheidungsfindung, der darauf abzielt, Entscheidungen zu treffen, die von allen Beteiligten akzeptiert werden können. Das Konsentprinzip hat seine Wurzeln in der Soziokratie, einem Organisationsmodell, das auf Gleichwertigkeit und Partizipation aller Mitglieder abzielt.
In dem Workshop werden Möglichkeiten aufgezeigt, mithilfe des Konzepts der Konsentorientierung die Entscheidungsfindung in Coachingprozessen zu unterstützen und Konflikte konstruktiv zu lösen.